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Fed hält Kurs und US-Börsen erreichen neue Rekordwerte

Das Federal Reserve beliess wie erwartet das Zinsniveau zum fünften Mal in Folge unverändert. Im laufenden Jahr rechnet die US-Notenbank ihren Schätzungen zufolge mit drei Zinslockerungen, aber auch mit einem robusteren Wirtschaftswachstum. An der Wall Street reagierten die Börsenindizes mit einem Kurssprung und erreichten teilweise neue Rekordmarken. Heute folgen nun weitere Zinsentscheide der Schweizerischen Nationalbank, der Bank of England und der norwegischen Zentralbank. 

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Powell
© Shutterstock

Die amerikanische Notenbank bestätigte ihren Schlüsselzins in einer Spanne von 5.25% bis 5.5%. Der Zentralbankvorsitzende Jerome Powell bekräftigte, «dass der Leitzins in diesem Zyklus wahrscheinlich seinen Höhepunkt erreicht hat und dass es, wenn sich die Wirtschaft im Grossen und Ganzen wie erwartet entwickelt, wahrscheinlich angemessen sein wird, irgendwann in diesem Jahr mit der Rücknahme der geldpolitischen Zügel zu beginnen». Gleichzeitig signalisierten die neusten Projektionen des Fed drei Zinssenkungen in diesem Jahr von insgesamt 75 Basispunkten. Die Notenbank rechnet im laufenden Jahr mit einer durchschnittlichen Inflationsrate von 2.4% (unverändert zur Dezember-Prognose). Für das Jahr 2025 wird von einer Inflationsrate von 2.2 ausgegangen. Die Kerninflation, ohne Berücksichtigung von Energie- und Lebensmittelpreisen, soll dem Fed zufolge im 2024 2.6% betragen. Das ist leicht höher als noch im Dezember mit 2.4% erwartet. Zuletzt betrug die Teuerungsrate in den USA im Februar 3.2%. Eine kleine Überraschung zeigte die aktuelle Prognose des Fed zum US-Wirtschaftswachstum. So wird 2024 nun mit einem deutlich kräftigeren BIP-Wachstum von 2.1% gerechnet, verglichen mit «nur» 1.4% im Dezember.

An der Wall Street verbuchten die Aktienindizes nach dem geldpolitischen Entscheid der US-Notenbank kräftige Gewinne und erreichten teilweise neue Rekordhochs. Der Dow kletterte bis auf ein Hoch von 39'529 Punkten und beendete den Mittwochshandel bei 39'512.13 Punkten 1% höher. Der S&P 500 erzielte ebenfalls ein Rekordhoch bei 5’226 Punkten und schloss bei 5'224.62 Punkten 0.9% im Plus. An der Nasdaq legten die technologielastigen Indizes rund 1.1% zu. Am Anleihenmarkt gab die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen von rund 4.34 auf 4.26% nach, während am Devisenmarkt der US-Dollar unter Druck geriet.

Auch in Tokio schlossen die Aktienindizes heute auf einem neuen Allzeithoch. Der Nikkei 225 gewann 2% und der Topix 1.6%. Südkoreas Kospi kletterte um 2.1% und erreichte damit den höchsten Stand seit April 2022, während der Small-Cap-Index Kosdaq um knapp 1.5% zulegte. Der Hang Seng-Index in Hongkong stieg um 2.2%, während der CSI 300 auf dem chinesischen Festland unverändert blieb. In Australien stieg der S&P/ASX 200 um 1.2%.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte an einer Konferenz, dass die Geldpolitik der EZB auf absehbare Zeit abhängig von den Wirtschaftsdaten bleiben wird. Entscheidend seien die Lohnentwicklung, die Gewinnmargen der Unternehmen und das Produktivitätswachstum. Gegenwärtig wird an den Kapitalmärkten mit einer ersten Zinslockerung frühestens im Juni gerechnet. Dann wird die Notenbank auch ihre neuen Projektionen zu Wachstum und Inflation präsentieren.

In Grossbritannien sind die Verbraucherpreise im Februar um 3.4% gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr gestiegen, womit sich die Inflation tendenziell weiter und etwas stärker als vermutet abgeschwächt hat. Zu Jahresbeginn hatte die Teuerungsrate noch 4% betragen. Ökonomen waren von einem Rückgang auf 3.5% ausgegangen. Im Monatsvergleich stiegen die Preise um 0.6% (Konsens +0.7%). Zum Vergleich: In der Eurozone betrug die Inflationsrate im Februar 2.6%. Für die Bank of England dürfte dies noch kein Grund sein, ihre Geldpolitik zu lockern. Aktuell beträgt der Leitzins in Grossbritannien 5.25%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Swatch, BMW, Porsche Holding, Enel mit Q4-Ergebnissen sowie FedEx und Nike mit Q3.

Konjunkturdaten im Fokus: SNB-Zinsentscheid (09:30 Uhr MEZ, Pressekonferenz 10:00), Einkaufsmanagerindizes Privatwirtschaft (PMI Composite) aus Frankreich, Deutschland, Eurozone und Grossbritannien. Zinsentscheid der norwegischen Zentralbank (10:00), Deutsche Bundesbank Monatsbericht, Bank of England Zinsentscheid (13:00), USA Philly Fed Industrieindikator, Erstanträge Arbeitslosenversicherung und Einkaufsmanagerindex Privatwirtschaft (PMI Composite) sowie Verkäufe bestehender Häuser.
 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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