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Tech-Ergebnisse stützen Wall Street, chinesische Konjunkturdaten enttäuschen

Die US-Aktienmärkte beendeten die vergangene Woche mit positiven Vorzeichen, getragen von starken Ergebnissen von Amazon und Apple, die die Marktstimmung zum Wochenausklang hoben. Asiatische Märkte starteten in die neue Woche uneinheitlich, nachdem die chinesischen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe die Erwartungen verfehlten. Die europäischen Aktienindizes schlossen am Freitag schwächer. Gold zeigte sich zum Wochenbeginn stabil knapp über USD 4000 pro Unze, während Bitcoin auf USD 107'400 nachgab. Die Renditen von US-Staatsanleihen stiegen leicht, mit der zweijährigen Laufzeit bei 3.6% und der zehnjährigen Laufzeit nahe 4.1%. Die Anlegerinnen und Anleger blicken auf eine geschäftige Woche mit Zinsscheidungen der Bank of England (BOE) und der Reserve Bank of Australia (RBA) sowie Einkaufsmanagerindizes der weltweit grössten Volkswirtschaften. Zusätzlich könnten die Märkte verstärkte Volatilität erleben, da der Oberste Gerichtshof der USA am Mittwoch die Berufung von Präsident Donald Trump bezüglich seiner Zollpolitik verhandelt.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

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In dieser Woche rückt die Zinsscheidung der BOE am Donnerstag in den Fokus der globalen Märkte, flankiert von neuesten Äusserungen führender Notenbankerinnen und Notenbanker wie der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde (Dienstag), und mehreren Vertreterinnen und Vertretern der US-Notenbank. Am Montag richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Einkaufsmanagerindizes des verarbeitenden Gewerbes in der Eurozone, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Die Reserve Bank of Australia gibt am Dienstag ihre Zinsscheidung bekannt. Zur Wochenmitte warten die Anlegerinnen und Anleger auf entscheidende Einkaufsmanagerindizes des Dienstleistungssektors aus der Eurozone, dem Vereinigten Königreich, Japan und den Vereinigten Staaten. Der Verbraucherindex der Universität Michigan steht am Freitag an - frische US-Arbeitsmarktdaten werden jedoch aufgrund des laufenden Regierungsstillstands ausbleiben. Zudem liefern deutsche Industrie- (Donnerstag) und Handelsdaten (Freitag) sowie chinesische Handelsdaten (Freitag) weitere Einblicke in die Verfassung der Weltwirtschaft. Auf Unternehmensebene läuft die Berichtssaison weiter mit Zahlen von Berkshire Hathaway (Montag), AMD (Dienstag), McDonald’s (Mittwoch) und AstraZeneca (Donnerstag).

Chinas Industriewachstum verlangsamt sich im Oktober

Das Wachstum im chinesischen verarbeitenden Gewerbe hat sich im Oktober verlangsamt, da der private Einkaufsmanagerindex für China von 51.2 im September auf 50.6 gefallen ist und damit die Erwartungen verfehlt hat, wie am Montag veröffentlichte Daten zeigen. Die schwächere Entwicklung wurde insbesondere durch einen starken Rückgang der neuen Exportaufträge verursacht, die so stark sanken wie zuletzt im Mai. Gleichzeitig fiel das Geschäftsklima auf ein Sechsmonatstief, was auf die anhaltenden US-Handelsspannungen zurückgeführt wird. Das enttäuschende Resultat belastete die Region: Der CSI 300 blieb nahezu unverändert, während der Hang Seng Index in Hongkong um 0.9% zulegte. Südkoreas Kospi übertraf die Erwartungen: Er legte um 2.8% zu und erreichte nach einem Exportanstieg von 3.6% gegenüber dem Vorjahr sowie einem kräftigen Anstieg bei Halbleitern, mit Kursgewinnen bei SK Hynix und Samsung Electronics, ein Rekordhoch. Australiens S&P/ASX 200 zeigte sich kaum verändert, die japanischen Aktienmärkte blieben feiertagsbedingt geschlossen.

Amazon gibt US-Aktienmärkten Auftrieb

Die US-Aktienmärkte schlossen am Freitag höher, nachdem solide Quartalszahlen und optimistische Ausblicke von Technologiegiganten wie Amazon und Apple die Stimmung der Anlegerinnen und Anleger verbesserten. Gegen Ende der Sitzung kehrte allerdings Vorsicht ein, da die Indizes nahe ihrer Rekordhochs notierten. Der Nasdaq 100 stieg um 0.5% auf 25'858.13 Punkte, was einem Wochengewinn von 2% und beinahe 5% für Oktober entspricht; der S&P 500 legte um 0.3% zu, und der Dow Jones Industrial kletterte um 0.1%. Beide Indizes erreichten im Wochenverlauf ebenfalls Rekordstände. Die Amazon-Aktie sprang um 9.6%, nachdem die Cloud-Sparte die Erwartungen übertroffen hatte. Apples Aktie erreichte zunächst ein Rekordhoch, gab aber danach um 0.4% nach - trotz positiver Prognosen für den Feiertagsabsatz der neuen iPhone-Modelle.

Inflation in der Eurozone sinkt leicht im Oktober

Die jährliche Inflationsrate der Eurozone wird für Oktober auf 2.1% geschätzt, nach 2.2% im September laut Schnellschätzung vom Freitag. Die Preise für Dienstleistungen stiegen im Jahresvergleich um 3.4%, während die Inflation für Lebensmittel, Alkohol und Tabak auf 2.5% zurückging und die Energiepreise um 1% sanken. Die Abschwächung der Gesamtinflation war vor allem auf geringere Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Alkohol, Tabak und nicht-energetischen Industriegütern zurückzuführen, während sich die Dienstleistungsinflation leicht beschleunigte. Die aktuellen Daten deuten darauf hin, dass die grundlegenden Inflationskräfte in der Eurozone weiter nachlassen, der Dienstleistungssektor jedoch weiterhin einen zentralen Beitrag zum Preisauftrieb leistet. Die europäischen Indizes schlossen am Freitag schwächer: Der Euro Stoxx 50 fiel um 0.7%, der DAX verlor 0.7%, der CAC 40 in Frankreich gab 0.4% nach, und der Swiss Market Index sank um 0.6%.

Kanadas BIP schrumpft im August

Das Bruttoinlandsprodukt Kanadas ist im August um 0.3% zurückgegangen, nachdem es im Juli um revidierte 0.3% zugelegt hatte, wie Daten vom Freitag zeigen. Dies ist der vierte Rückgang binnen fünf Monaten, ausgelöst durch Produktionsverluste sowohl im Dienstleistungs- als auch im Gütersektor, mit deutlichen Einbussen beim Bergbau, in der Gewinnung und der Industrie. Eine erste Schätzung deutet darauf hin, dass das BIP im September um 0.1% gestiegen sein könnte, was für das dritte Quartal einem annualisierten Zuwachs von 0.4% entspräche. Damit wird die Prognose der Bank of Canada verfehlt, Kanada könnte jedoch eine technische Rezession vermeiden. Rückgänge wurden teilweise durch Zugewinne im Detailhandel und Immobiliensektor ausgeglichen, während der kanadische Dollar nach den Daten nachgab.

Unternehmens- und Wirtschaftskalender

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Berkshire Hathaway und BioNTech.

Konjunkturdaten im Fokus: Verbraucherpreisindex Schweiz (08:30) sowie Einkaufsmanagerindizes aus verschiedenen Ländern im Tagesverlauf, darunter Schweiz (09:30), Italien (09:45), Frankreich (09:50), Deutschland (09:55), Eurozone (10:00), Grossbritannien (10:30), Kanada (15:30) und USA (15:45), zudem Institute for Supply Management Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe USA (16:00).

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG