LGT Navigator

Aktien geben nach - Fed und schwache Einkaufsmanagerindizes im Fokus

US-Aktien haben den Dezember am Montag mit Kursverlusten begonnen, nachdem schwächere US-Industriezahlen die Stimmung belastet hatten und Händlerinnen und Händler den Blick auf den Zinsentscheid der US-Notenbank (Federal Reserve, Fed) in der kommenden Woche richteten, bei dem die Märkte zunehmend mit einer weiteren Zinssenkung rechnen. Die gedrückte Stimmung an der Wall Street, die eine jüngste Gewinnserie beendete, fiel zusammen mit einem deutlichen Ausverkauf bei Kryptowährungen und einem Anstieg der weltweiten Anleiherenditen, einschliesslich japanischer Staatsanleihen, da sich Anlegerinnen und Anleger auf eine mögliche Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik der Bank of Japan einstellten. Die asiatischen Aktienmärkte zeigten sich am Dienstag uneinheitlich, während die europäischen Aktienkurse am Montag nachgaben.

  • Datum
  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

USA Zinsen
© Shutterstock

Die US-Aktienmärkte starteten schwach in den Dezember: Der Dow Jones Industrial Average sank am Montag um 0.9% auf 47'289.33 Punkte, der S&P 500 verlor 0.5% auf 6812.63 Punkte und der Nasdaq 100 schloss 0.4% tiefer bei 25'342.85 Punkten und beendete damit eine fünftägige Gewinnserie. Anlegerinnen und Anleger reduzierten ihr Risikoengagement, nachdem schwächere US-Industriezahlen aus der ISM-Umfrage Befürchtungen hinsichtlich der Konjunkturaussichten vor dem Fed-Zinsentscheid in der kommenden Woche schürten, bei dem die Märkte mit hoher Wahrscheinlichkeit von einer weiteren Zinssenkung ausgehen. Über die US-Aktienmärkte hinaus blieben die weltweiten Märkte am Dienstag nach einem deutlichen Ausverkauf bei Kryptowährungen und Anleihen vorsichtig; die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen markierten dabei zeitweise ein 17-Jahres-Hoch. Bitcoin, der häufig als Barometer für die Risikobereitschaft gilt, erholte sich nach einem Rückgang von mehr als 5% am Montag um rund 1% auf etwa USD 87'200, liegt damit aber immer noch rund 30% unter dem Höchststand von Oktober. Gold gab am Dienstag um 0.6% nach und wurde bei rund USD 4200 je Unze gehandelt.

US-Einkaufsmanagerindex für die Industrie signalisiert tiefere Kontraktion

Bei den Konjunkturdaten hat sich die US-Industrieproduktion im November abgeschwächt, wobei der ISM-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe von 48.7 im Oktober auf 48.2 zurückging, wie die am Montag veröffentlichten Daten zeigen. Die Neuaufträge gingen weiter auf 47.4 nach 49.4 zurück und der Beschäftigungsindex fiel von 46.0 auf 44.0, während der Produktionsindex nach 48.2 wieder in die Expansion drehte und 51.4 erreichte. Die Preise stiegen weiter, der Preisindex kletterte von 58.0 leicht auf 58.5, was anhaltenden Kostendruck durch Zölle und höhere Metallpreise widerspiegelt, auch wenn die Lieferzeiten der Zulieferer kürzer wurden und die Lagerbestände langsamer schrumpften. Trotz des neunten aufeinanderfolgenden Monats mit einem Rückgang im Industriesektor stellte das ISM fest, dass die breitere US-Wirtschaft weiterhin wächst. Drei der sechs grössten Industriebranchen, darunter Computer- und elektronische Erzeugnisse sowie Nahrungsmittel, Getränke und Tabakwaren, verzeichneten weiterhin Wachstum.

Asiatische Aktien uneinheitlich bei Hoffnungen auf Fed-Zinssenkung

Die asiatischen Aktienmärkte legten am Dienstag leicht zu, da die Erwartungen an eine Zinssenkung der Fed in der kommenden Woche zunahmen, auch wenn die japanischen Aktien angesichts steigender Aussichten auf eine straffere Geldpolitik der Bank of Japan zurückblieben. Der südkoreanische Kospi führte die regionalen Gewinne an und stieg um 1.9%, nachdem die USA bestätigt hatten, dass die allgemeinen Zölle auf südkoreanische Importe, einschliesslich Autos, rückwirkend zum Monatsanfang November auf 15% gesenkt werden. Australiens S&P/ASX 200 legte um 0.2% zu. Japans Nikkei 225 notierte nahezu unverändert und blieb unter Druck, nachdem der Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, eine mögliche Zinserhöhung im Dezember in Aussicht gestellt hatte, was den Yen aufwertete und den exportorientierten Aktienmarkt des Landes belastete. Der Hang Seng Index in Hongkong bewegte sich ebenfalls kaum, während der chinesische CSI 300 aus Festlandchina um 0.6% nachgab.

Industriewachstum im Eurogebiet verlangsamt sich im November

Die Industrieaktivität im Eurogebiet hat sich im November abgeschwächt: Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone fiel von 50 im Oktober auf 49.6 und damit auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten, wie aus Daten hervorgeht, die zwischen Dienstag, 12. November, und Donnerstag, 21. November, erhoben wurden. Der Output-Index blieb den neunten Monat in Folge im expansiven Bereich, schwächte sich aber von 51 auf 50.4 ab und verzeichnete damit das geringste Wachstum in der laufenden Aufschwungphase, da die Neuaufträge, einschliesslich der Exportnachfrage, erneut zurückgingen und die Unternehmen ihre Auftragsbestände weiter abbauten. Deutschland und Frankreich, die beiden grössten Volkswirtschaften der Währungsunion, verzeichneten Rückgänge ihrer Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und fielen auf den tiefsten Stand seit neun Monaten, was die Gesamtentwicklung im Euroraum belastete, obwohl die meisten kleineren Mitgliedstaaten ein Wachstum registrierten. Die europäischen Aktienindizes schlossen die Sitzung am Montag leicht schwächer. Der Euro Stoxx 50 bewegte sich kaum und gewann weniger als 0.1%, während der deutsche DAX um 1% nachgab und der französische CAC 40 um 0.3% fiel. Der Swiss Market Index zeigte sich ebenfalls wenig verändert und beendete die Sitzung mit einem minimalen Plus von weniger als 0.1%.

Einkaufsmanagerindex für die britische Industrie kehrt in den Wachstumsbereich zurück

Die britische Industrieaktivität ist im November wieder in den Expansionsbereich zurückgekehrt: Der S&P Global Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Vereinigten Königreich stieg von 49.7 im Oktober auf 50.2 und damit auf den höchsten Stand seit 14 Monaten, wie aus Daten hervorgeht, die zwischen Mittwoch, 12. November, und Dienstag, 25. November, erhoben wurden. Die Produktion nahm den zweiten Monat in Folge zu, gestützt durch eine robustere Binnennachfrage und eine langsamere Abnahme der Exportaufträge, während sich das Neugeschäft nach einem 13-monatigen Abschwung stabilisierte. Das Wachstum war jedoch auf Herstellerinnen und Hersteller von Investitionsgütern sowie grössere Unternehmen beschränkt.

Unternehmens- und Wirtschaftskalender

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Verbraucherpreisindex Eurozone (11:00), Arbeitslosenquote Eurozone (11:00), JOLTS-Stellenreport USA (16:00).

Treffen Sie fundierte Anlageentscheide mit LGT

Globale Markt- und Wirtschaftsentwicklungen auf einen Blick

Folgen Sie uns auch auf Facebook oder LinkedIn – oder besuchen Sie Insights und entdecken Sie spannende Hintergrundartikel. Bei Fragen steht Ihnen ein Berater der Bank gerne zur Verfügung.

Impressum
Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG