LGT Navigator

Aktienmärkte steigen, schwache US-Daten stützen Hoffnungen auf Zinssenkung der Fed

Die Aktienmärkte legten zur Wochenmitte zu, nachdem schwächere Daten zum US-Verbrauchervertrauen und zu den Einzelhandelsumsätzen die Erwartungen auf eine Leitzinssenkung der US-Notenbank (Fed) im Dezember verstärkten. Die wichtigsten US-Indizes schlossen am Dienstag fester, angeführt von Kursgewinnen bei Alphabet und Meta Platforms. In Asien sorgten Technologiewerte für eine Rally in der gesamten Region, auch wenn Inflationsdaten aus Australien die Erwartungen an eine lokale geldpolitische Lockerung dämpften. Die steigenden Erwartungen an eine Zinssenkung der Fed im Dezember sowie ein schwächerer US-Dollar stützten den Goldpreis, der am Mittwoch im asiatischen Handel auf USD 4150 pro Unze kletterte. Bitcoin wurde derweil etwas schwächer um USD 87'700 gehandelt.

  • Datum
  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

Federal Reserve Kompass
© Shutterstock

Die asiatischen Aktienmärkte legten am Mittwoch deutlich zu, Technologiewerte führten die Gewinne an, da Anlegerinnen und Anleger ihre Wetten auf eine Zinssenkung der Fed im Dezember erhöhten. Der japanische Nikkei 225 notierte 1.9% höher bei 49'582.00 Punkten und der Kospi in Korea sprang um 2.7% auf 3960.87 Punkte, gestützt von der starken Entwicklung bei Unternehmen im Bereich Technologie und Industrie mit Bezug zu Künstlicher Intelligenz. Der australische S&P/ASX 200 legte trotz einer höheren Inflation im Oktober, die die Erwartungen an Zinssenkungen dämpfte, um 0.8% zu. Die Verbraucherpreise in Australien stiegen den offiziellen Angaben vom Mittwoch zufolge im Oktober um 3.8% zum Vorjahr und übertrafen damit sowohl die 3.6%-Prognose der Ökonominnen und Ökonomen als auch den schnellsten Anstieg seit April. Der Hang Seng Index in Hongkong gewann 0.5%, blieb aber nach einem Rückgang der Alibaba-Aktien infolge gemischter Quartalszahlen zurück. Der CSI 300 auf dem chinesischen Festland stieg um 0.7%, blieb aber von den anhaltenden Sorgen um den dortigen Immobiliensektor und diplomatische Spannungen belastet.

US-Aktien gewinnen weiter, da Zinssenkungshoffnungen steigen

Die wichtigsten US-Aktienindizes setzten ihre jüngsten Kursgewinne am Dienstag fort, gestützt von schwächeren Einzelhandelsumsätzen als erwartet und einem Rückgang des Verbrauchervertrauens, die die Erwartungen der Investorinnen und Investoren auf eine Zinssenkung der Fed im Dezember verstärkten. Der Dow Jones Industrial Average stieg um 1.4% auf 47'112.45 Punkte, während der S&P 500 um 0.9% und der Nasdaq 100 um 0.6% zulegten. Die Aktien der Google-Mutter Alphabet sowie von Facebook-Mutter Meta Platforms legten im Zuge von Berichten zu, wonach Meta möglicherweise KI-Chips von Alphabet erwerben könnte. Die Alphabet-Aktie näherte sich einer Marktkapitalisierung von USD 4 Billionen und Broadcom war ebenfalls gefragt. Im Gegensatz dazu fiel der Chiphersteller Nvidia um 2.6% und die Konkurrenz AMD gab über 4% nach.

US-Verbrauchervertrauen und Einzelhandelsdynamik schwächer

Das Verbrauchervertrauen in den USA ging im November zurück: Der Index des Conference Board sank um 6.8 Punkte auf 88.7 und erreichte damit den tiefsten Stand seit April. Die Haushalte zeigten sich besorgter über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und den Arbeitsmarkt. Die Einzelhandelsumsätze für den September stiegen nur um 0.2% und damit langsamer als im August, was auf eine vorsichtigere Kaufzurückhaltung der Verbraucherinnen und Verbraucher hindeutet, während die Kernumsätze um 0.1% zurückgingen. Die Produzentenpreisinflation beschleunigte sich im September um 0.3%, vor allem wegen höherer Energiekosten. Im gleichen Zeitraum ging die Beschäftigung im privaten US-Sektor laut ADP National Employment Report leicht zurück. Die Gesamtdaten zeigen, dass der Privatkonsum zwar widerstandsfähig bleibt, aber zunehmend von den höheren Einkommensgruppen getragen wird, während Zölle den Preisauftrieb zusätzlich verstärken. Die Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer werteten die Ergebnisse als Unterstützung für eine Zinssenkung der Fed im Dezember.

Deutsches BIP stagniert im dritten Quartal

Das Bruttoinlandprodukt (BIP) Deutschlands zeigte im dritten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal keine Veränderung und blieb damit - wie bereits im Quartal davor - auf der Stelle, wie am Dienstag veröffentlichte Detailzahlen belegen. Schwache Exporte sowie anhaltende Rückgänge in Industrie und Bau belasteten die konjunkturelle Entwicklung, während leichte Zuwächse bei den Investitionen und der Wertschöpfung im Dienstleistungssektor Rückgänge in anderen Bereichen teils ausgleichen konnten. Im Vergleich zum Vorjahr war das BIP 0.3% höher, getrieben von gestiegenen Staatsausgaben und einzelnen Dienstleistungsbereichen, während die schwächelnden Exporte und Bauaktivitäten auf das Wachstum drückten. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt blieb weitgehend stabil, die Erwerbstätigkeit veränderte sich im Jahresvergleich kaum. Die wichtigsten europäischen Aktienindizes schlossen am Montag überwiegend im Plus. Der Euro Stoxx 50 stieg um 0.9%, der deutsche DAX um 1% und der französische CAC 40 um 0.8%. Der Swiss Market Index legte 0.9% zu.

Unternehmens- und Wirtschaftskalender

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Herbstprognose Grossbritannien (11:00), Baugenehmigungen USA (14:30), Auftragseingang langlebige Güter USA (14:30), Bruttoinlandsprodukt USA (14:30), Handelsbilanz USA (14:30), wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA (14:30), Neubaubeginne USA (16:00), persönliche Konsumausgaben USA (16:00), Präsidentin Christine Lagarde der Europäischen Zentralbank spricht (18:00), Konjunkturbericht Federal Reserve (20:00).

Treffen Sie fundierte Anlageentscheide mit LGT

Globale Markt- und Wirtschaftsentwicklungen auf einen Blick

Folgen Sie uns auch auf Facebook oder LinkedIn – oder besuchen Sie Insights und entdecken Sie spannende Hintergrundartikel. Bei Fragen steht Ihnen ein Berater der Bank gerne zur Verfügung.

Impressum
Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG