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Alphabet und Microsoft trotzen Konjunktursorgen

Die Konjunkturabschwächung und die steigende Inflation in der grössten Volkswirtschaft der Welt, den USA, dämpften gestern die Aktienmärkte in mehreren Regionen. Nach dem Meta-Bericht vom Mittwoch, der im Vorfeld weiterer Veröffentlichungen grosser Technologiewerte für Unruhe gesorgt hatte, legten gestern Alphabet und Microsoft starke Ergebnisse vor und sorgten im nachbörslichen Handel für Kursanstiege. Die Bank of Japan (BoJ) lässt ihren Leitzins wie erwartet unverändert.

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Autor
Dominique Stutz, LGT
Lesezeit
5 Minuten
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Das Bruttoinlandsprodukt der USA stieg im Jahresvergleich um 1.6% im ersten Quartal und verfehlte damit die Schätzung von 2.4%. Der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) - eine wichtige Inflationsvariable für die US-Notenbank - verzeichnete für die Q1-Periode einen Anstieg von 3.4% auf Jahresbasis und ist damit so stark wie seit einem Jahr nicht mehr gestiegen. Auch ohne Lebensmittel und Energie lag der Anstieg der PCE-Kernpreise mit 3.7% klar über dem 2%-Ziel der Federal Reserve (Fed) und ebenfalls über den Erwartungen. Der PCE-Index mit den Märzdaten wird heute publiziert. Die Verbraucherausgaben lagen mit einem Plus von 2.5% unter der Schätzung von 3%. Insgesamt also ein langsameres Wachstum als erwartet und eine höhere Inflation als erwartet. Dies dürfte die Fähigkeit der Fed, die Zinsen in absehbarer Zeit zu senken, in Frage stellen. Das glanzlose BIP und die Anzeichen auf eine anhaltende Inflation haben am Donnerstag an den New Yorker Börsen ihre Spuren hinterlassen. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor knapp 1% und schloss damit mit 38'085.80 Punkten, wobei der marktbreite S&P 500 um 0.5% fiel und mit 5048.42 Punkten ins Ziel ging. Der Nasdaq 100 konnte die Verluste etwas aufholen und ging um 0.6% zurück auf 17'430.50 Punkte.

Nachdem der Meta-Bericht am Mittwoch kein gutes Omen für die Zahlen von Microsoft und Alphabet war, büssten am Donnerstag die beiden Tech-Giganten vor Ihren Berichten bis zu 2.5% ein. Die nach Handelsschluss veröffentlichten Ergebnisse liessen jedoch die Befürchtungen vorerst entkräftet. Alphabet verzeichnete ein Umsatzwachstum von 15%. Wie Meta investiert Alphabet viel Geld in Künstliche Intelligenz - doch die Investitionen verwandeln sich in Umsätze. Der Alphabet-Bericht hatte einen Kursanstieg von 12% im nachbörslichen Handel zur Folge. Auch der Tech-Riese Microsoft hat mit seinen Zahlen die Erwartungen übertroffen und liess seine Aktien im Nachhandel um 4.5% steigen.

Im asiatisch-pazifischen Raum beliess die BoJ ihren Leitzins mit 0%-0.1% unverändert. Die Entscheidung hatte eine weitere Abschwächung des Yens zur Folge und erreichte ein neues 34-Jahres-Tief. Nachdem sich die BoJ im März von ihrer jahrelangen Negativzinspolitik früher als erwartet verabschiedet hatte und damit die erste Zinserhöhung seit 17 Jahren machte, war diese Entscheidung für Händlerinnen und Händler keine Überraschung. Der Nikkei 225 in Tokio legte um 1% zu und in Südkorea handelte der Kospi etwa 1.1% höher. Der Hang-Seng-Index in Hongkong führte am Donnerstag die Kursgewinne in Asien mit einem Plus von 2.6% an, während der Shanghai Composite mit einem Anstieg von 1.1% gehandelt wurde. Der australische S&P/ASX 200 fiel um 1.3%.

In Europa reihte sich das verbesserte GfK-Konsumklima in Deutschland in die Serie der Konjunkturdaten ein, die in den vergangenen Tagen positive Überraschungen waren. Nachdem die negative Reaktion an den New Yorker Börsen auch auf die europäischen Aktienmärkte abfärbte, verlor der Euro Stoxx 50 am Schluss 1% und ging mit 4939.01 Punkten ins Ziel.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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