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Bankensektor hält Börsen unter Druck - EZB-Zinsentscheid im Fokus

Die internationalen Börsen haben Mitte Woche erneut einen verlustreichen Tag erlebt. Insbesondere der europäische Bankensektor blieb unter Druck, nachdem die Aktien von Credit Suisse am Mittwoch eingebrochen waren. Mit der Ankündigung, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) der Schweizer Grossbank mit bis zu 50 Milliarden Schweizer Franken zur Seite steht, könnte die Situation erstmal entschärfen. 

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Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Credit Suisse
© Shutterstock

An der New Yorker Börse blieben die Aktienkurse am Mittwoch unter Druck und schlossen sich damit den negativen Vorgaben aus Europa an. Im Zentrum standen dabei vor allem die Turbulenzen rund um die Credit Suisse, die vor dem Hintergrund der Bankenpleiten in den USA (Silicon Valley Bank) noch stärker ins Trudeln geriet. Die Aktien der grossen US-Banken hielten sich trotz klarer Verluste aber etwas besser als die europäische Konkurrenz. JPMorgan, Goldman Sachs und andere Grossbanken verloren rund 5% oder teilweise sogar noch mehr. Der Dow Jones Industrial schloss bei 31'874.57 Punkten 0.87% tiefer, wobei die Verluste im Handelsverlauf noch eingedämmt werden konnten. Der S&P 500 fiel um 0.75% auf 3'891.93 Punkte und an der Nasdaq drehten die Indizes sogar ins Plus und gewannen rund 0.4%. Am Anleihenmarkt gab die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere wieder merklich nach und notiert gegenwärtig unter 3.5% bei 3.47%.

Noch schlechter erging es den Anlegern in Europa. Nachdem sich die Aktienmärkte am Dienstag noch freundlich gezeigt hatten, setzte sich die Talfahrt am Mittwoch fort. Der Europe Stoxx 600 verlor knapp 3%. Einmal mehr standen Finanzwerte unter Druck, die gemessen am Europe Stoxx 600 Banks Index knapp 7% einbüssten. Auslöser war der Kurssturz der Credit Suisse: Die Titel der Schweizer Grossbank brachen im Tagesverlauf bis zu 30% ein und fielen auf ein Allzeittief. Schliesslich schlossen sie 24% tiefer.

Die Märkte im asiatisch-pazifischen Raum gaben am Donnerstag mehrheitlich nach, konnten ihre Verluste aber im Laufe des Handelstages weitgehend ausgleichen. In Hongkong fiel der Hang Seng Index um rund 1.5% und führte damit die Verluste in der Region an. In Japan fiel der Topix am Donnerstagmorgen um 1.3%, da die Handelsdaten für Februar niedriger ausfielen als erwartet. Der Nikkei 225 gab um knapp 1% nach. 

In diesem unsicheren Marktumfeld muss die die Europäische Zentralbank (EZB) ihren weiteren geldpolitischen Kurs festlegen. Heute Nachmittag informiert EZB-Präsidentin Christine Lagarde über den jüngsten Zinsentscheid. Bevor der Kollaps der Silicon Valley Bank die Finanzwelt erschütterte, galt eine Zinserhöhung von 50 Basispunkten als so gut wie sicher. Ob die europäischen Währungshüter an ihrem Straffungskurs festhalten, wird sich nun weisen. 

Unternehmensnachrichten heute im Fokus: Enel und Swatch Group präsentieren das Jahresergebnis, FedEx legt Q3-Zahlen vor. 

Konjunkturdaten heute im Fokus: Zinsentscheid der EZB um 14:15 Uhr (MEZ), gefolgt von einer Pressekonferenz um 14:45. In den USA stehen verschiedene Daten zur Verfassung des Immobilienmarktes auf der Agenda (Baugenehmigungen, Baubeginne) sowie die Import- und Exportpreise und der Philly-Fed-Index (jeweils 13:30 Uhr).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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