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Börsen bleiben zwischen Rezessions- und Zinsängsten gefangen

Nach dem Osterwochenende bleiben die Kapitalmärkte vorerst zwischen Rezessions- und Zinsängsten gefangen. Am vergangenen Freitag sind die neusten Daten zum US-Arbeitsmarkt erneut solide ausgefallen. Das Beschäftigungswachstum blieb auf hohem Niveau und die bereits tiefe Arbeitslosenrate ging nochmals zurück. Das Lohnwachstum beschleunigte sich währenddessen auf Monatssicht, schwächte sich jedoch im Jahresvergleich ab. Insgesamt dürften die Arbeitsmarktdaten die US-Notenbank noch nicht zu einem unmittelbaren Kurswechsel bewegen. An den Finanzmärkten wird im Mai mit einer weiteren, wenn auch nur moderaten, Erhöhung der Leitzinsen gerechnet. 

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Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Aktienindizes
© Shutterstock

In den USA wurden im März mehr neue Jobs geschaffen als erwartet. Ohne Berücksichtigung des Landwirtschaftssektors wurde ein Beschäftigungszuwachs von 236’000 Stellen registriert, womit die Konsensprognose von 230'000 leicht übertroffen wurde. Im Vergleich zum Februar schwächte sich das Stellenwachstum jedoch ab - im Vormonat waren 326'000 "Non-Farm-Payrolls" gemeldet worden. Die jeweils in einer separaten Umfrage ermittelte Arbeitslosenquote gab im März auf 3.5% nach, von 3.6% im Februar. Damit liegt dieser Richtwert nur knapp über den zu Beginn des Jahres berichteten 3.4% - das tiefste Niveau seit 1969. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen auf Jahressicht um 4.2%, womit sich der Lohndruck etwas entschärft hat. Im Februar waren die Löhne noch um 4.6% gestiegen. 

An der Wall Street startete der Aktienmarkt nach dem verlängerten Wochenende mit moderaten Gewinnen. Der Dow Jones Industrial schloss 0.3% höher bei 33'586.52 Punkten und der S&P 500 legte um 0.1% auf 4'109.11 Punkte zu. An der Nasdaq gerieten die Technologiewerte zum Handelsstart noch unter Druck, konnten dann aber bis zum Schluss die Verluste wieder eindämmen. Die Nasdaq-Indizes beendeten den Montagshandel praktisch unverändert. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen notiert aktuell bei 3.4%. 

Anleger dürften auch mit einem Auge nach Washington blicken, wo der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank ihre Frühjahrstagung abhalten. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa sagte im Vorfeld, dass der IWF mittelfristig mit einem historisch schwachen Weltwirtschaftswachstum rechnet. "Wir gehen davon aus, dass das weltweite Wachstum in den nächsten fünf Jahren bei etwa 3% liegen wird und angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen sowie der nach wie vor hohen Inflation ist ein robuster Aufschwung schwer zu erreichen", betonte die IWF-Vorsitzende.

Die Aktien im asiatisch-pazifischen Raum legten am Dienstag grösstenteils zu. In Tokio stieg der Nikkei 225 um 1.3%, angeführt von Technologietiteln und zyklischen Konsumwerten. Der südkoreanische Kospi stieg um 1.4%, nachdem die Bank of Korea ihren Leitzins erwartungsgemäss bei 3.5% zum zweiten Mal in Folge unverändert hielt. Der Hang Seng Index in Hongkong gab frühere Gewinne wieder ab und wurde vor dem Tagesschluss rund 0.2% höher gehandelt. Die Börsen auf dem chinesischen Festland gaben unterdessen nach. Der Shanghai Composite fiel um 0.5% und der Shenzhen Component um 0.3%. Die Inflationsrate in China war mit 0.7% im März niedriger als mit 1.0% erwartet. Auch der Erzeugerpreisindex fiel im Jahresvergleich um 2.5%. 

Unternehmensnachrichten im Fokus: Swiss Re und Ahold Delhaize halten ihre Hauptversammlung ab und LVMH liefert die Umsatzzahlen für das Q1.

Konjunkturdaten im Fokus: Sentix-Umfage zum Investorenvertrauen in der Eurozone im April (10:30 Uhr MEZ). In Washington findet die Frühjahrstagung des IWF und der Weltbank statt. IWF-Weltwirtschaftsausblick (15:00 Uhr) und IWF Globaler Finanzstabilitätsausblick (16.30 Uhr).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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