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Chinas Zentralbank belässt Leitzinsen unverändert

Die chinesische Notenbank sah keinen unmittelbaren Handlungsbedarf und beliess ihre Leitzinsen für einjährige und fünfjährige Kredite bei 3.65% bzw. 4.3% unverändert. Die US-Wirtschaft hat sich dem regelmässigen Konjunkturbericht des Fed zufolge zuletzt relativ stabil entwickelt. Die Turbulenzen im Bankensektor hätten bislang keine gravierenden realwirtschaftlichen Folgen nach sich gezogen, hiess es im "Beige Book". 

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
China Flagge und Geldscheine
© Shutterstock

Die amerikanische Notenbank hielt fest, dass im Zeitraum Ende Februar bis Mitte April die wirtschaftliche Aktivität stabil geblieben ist und die Wachstumsaussichten unverändert blieben. Die Inflation stelle aber weiterhin eine Belastung dar. Zudem hätten die Banken die Kreditvergabe verschärft, was eine Folge der erhöhten Unsicherheit sei. Positiv vermerkt wurde, dass die Engpässe durch Probleme in den Lieferketten sich weiter verringert haben. Insgesamt ist aus dem Wirtschaftsbericht schwer abzuleiten, ob das Fed bereits am 3. Mai eine Zinspause einlegen wird.

An der New Yorker Börse liess sich keine einheitliche Tendenz feststellen. Der Dow Jones Industrial schloss 0.23% tiefer bei 33'897.01 Punkten und der S&P 500 schloss bei 4'154.52 Punkten praktisch unverändert (-0.01%). Auch an der Nasdaq blieben die Indizes auf Vortagesschlussniveau. Die Aktien von Netflix gaben um rund 3% nach, nachdem der Streaming-Anbieter einen geringer als erwarteten Anstieg der Nutzerkonten berichtet hatte und der Nettogewinn um 18% tiefer ausfiel. Zudem fiel der Ausblick auf das laufende Quartal durchwachsen aus.

Die asiatisch-pazifischen Märkte tendierten am Donnerstag uneinheitlich. In Tokio notiert der Nikkei 225 kurz vor Handelsschluss 0.3% höher. Das japanische Handelsdefizit erreichte in dem im März endenden Fiskaljahr einen Rekordwert von umgerechnet 161.14 Mrd. US-Dollar. Der Kospi in Seoul stieg um 0.6%. Die Aktienmärkte auf dem chinesischen Festland handelten tiefer. Der Shanghai Composite fiel um 0.7% und der Shenzhen Component um 0.5%. In Hongkong legte der Hang-Seng-Index geringfügig zu und machte damit frühere Gewinne wieder wett. 

In Europa standen gestern vor allem defensive und dividendenstarke Sektoren im Zentrum. In Grossbritannien ging der Inflationsdruck zwar leicht zurück, jedoch weniger stark als erwartet und blieb auf hohem Niveau. Auf Jahressicht stiegen die Verbraucherpreise im März um 10.1% (Konsens 9.8%) verglichen mit einer Teuerungsrate von 10.4% im Februar. Den Höhepunkt erreichte die Inflation in Grossbritannien im Herbst 2022 mit 11.1%. Angesichts der auch im internationalen Vergleich nach wie vor sehr hohen Teuerungsrate dürfte die Bank of England zu weiteren Zinsschritten gezwungen sein.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Q1-Zahlen von Schindler, Nokia und Volvo sowie Q1-Umsatzdaten von Renault und Rentokil Initial. In den USA: AT&T, American Express, Blackstone, Philip Morris International mit Q1-Zahlen

Konjunkturdaten im Fokus: In Europa erwarten wir die Erzeugerpreise aus Deutschland für März (08:00 Uhr MEZ), das Geschäftsklima aus Frankreich für April (08:45 Uhr) sowie um 16:00 Uhr das Verbrauchervertrauen in der Eurozone. Aus den USA erwarten wir um 14:30 Uhr die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und den Philly Fed Index für April. Am 16:00 Uhr folgen der Frühindikator sowie die Verkäufe bestehender Häuser im März. 

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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