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Kein Durchbruch im US-Schuldenstreit - Nerven der Anleger bleiben angespannt

Das Spitzengespräch zwischen US-Präsident Joe Biden und Kevin McCarthy, dem Verhandlungsführer der oppositionellen Republikaner, brachte nach Börsenschluss in New York nicht den erhofften Durchbruch im Streit um die Erhöhung des Verschuldungslimits. McCarthy sprach zumindest "von einem produktiven und professionellen Gespräch". An den Kapitalmärkten zeigen sich die Anleger in der Folge nach wie vor zurückhaltend. 

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Autor
Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Zinssorgen lassen die Anleger nicht los
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Der Dow Jones Industrial ging mit einem Abschlag von 0.42% bei 33'286.58 Punkten aus dem Montagshandel und der marktbreite S&P 500 blieb bei 4'192.63 Punkten praktisch unverändert zum Freitagsschluss. An der Nasdaq legten die Indizes zum Wochenauftakt hingegen um rund 0.3% zu. Im US-Schuldenstreit gab es auch in der vergangenen Nacht keinen Durchbruch, womit der weltgrössten Volkswirtschaft Anfang Juni nach wie vor der Zahlungsausfall droht. Es gilt aber zu bedenken, dass Verhandlungen bis zur letzten Minute in Washington nicht ungewöhnlich sind und die äusserst knappen Mehrheitsverhältnisse im Machtzentrum der USA spiegeln. Unterdessen rückt auch die US-Geldpolitik wieder verstärkt in den Fokus, nachdem der amerikanische Notenbankpräsident Jerome Powell vor dem Hintergrund der jüngsten Turbulenzen im Bankensektor Hoffnungen auf eine Zinspause im Juni nährte. Für Gesprächsstoff auf dem Börsenparket sorgte die Rekordstrafe in Höhe von 1.2 Milliarden Euro für den Facebook-Konzern Meta wegen eines Verstosses gegen die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Dabei geht es um die Beteiligung von Facebook an der Massenüberwachung durch angloamerikanische Geheimdienste, die vor zehn Jahren vom Whistleblower Edward Snowden aufgedeckt wurde.

An Asiens Börsen tendierten die Aktienindizes am Dienstag uneinheitlich. In Tokio musste der Nikkei 225 frühere Gewinne wieder abgeben und schloss rund 0.2% tiefer. Positiv zu vermerken war, dass der Einkaufsmanagerindex für Japans Industriesektor im Mai mit 50.8 Punkten (Vormonat 49.5) erstmals seit Oktober 2022 wieder einen Wachstumstrend signalisiert. In Seoul handelte der Kospi um 0.5% höher, während der Hang Seng Index in Hongkong um 0.6% zurückfiel. Die chinesischen Märkte auf dem Festland notierten ebenfalls tiefer als am Vortag. Der Shanghai Composite fiel um 0.6% und der Shenzhen Component gab um 0.15% nach.

Europas wichtigste Aktienmärkte haben am Montag kaum verändert geschlossen. Hinsichtlich der Konjunkturentwicklung war zu beobachten, dass sich die Konsumentenstimmung im Euroraum im Mai minimal verbessert hat. Der Verbrauchervertrauensindikator der EU-Kommission verbesserte sich um 0.1 auf -17.4 Punkte, während Ökonomen im Schnitt mit einem Anstieg auf -16.8 Punkte gerechnet hatten. Seit vergangenem Herbst hat sich die Konsumentenstimmung tendenziell aufgehellt, jedoch bleibt das Barometer unter dem langfristigen Durchschnitt. Der Tiefstwert wurde im September 2022 mit -28.7 Zählern notiert.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Julius Bär Q1-Umsatz. Roche ESG-Event und Hauptversammlungen von Shell, Société Générale sowie Merck & Co.

Konjunkturdaten im Fokus: Einkaufsmanagerumfragen Frankreich (09:15 Uhr MEZ), Deutschland (09:30), Eurozone (10:00) sowie Grossbritannien (10:30) und USA (15:45). Aus den USA zudem Daten zu den Verkäufen neuer Häuser sowie der Industrieaktivitätsindex der Federal Reserve Richmond. 

 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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