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Schweizer Inflation sinkt gegen null

Die Inflation in der Schweiz ist im Oktober nahezu auf null gefallen und bestätigt damit die Erwartungen, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Leitzinsen unverändert belassen wird. Der Schweizer Aktienmarkt zeigte zum Wochenstart kaum Bewegung. Europäische Aktien legten am Montag zu, da sich die Fertigung in der Eurozone stabilisierte. US-Aktien entwickelten sich uneinheitlich: Technologiewerte gewannen hinzu, obwohl der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA schrumpfte. In Asien notierten die Börsen am Dienstag deutlich schwächer, nachdem die Reserve Bank of Australia die Leitzinsen unverändert belassen hatte und anhaltende Technologie-Konflikte zwischen den USA und China die Stimmung belasteten. Gold gab zum Wochenstart leicht nach und notierte knapp unter USD 4000 pro Unze, während der US Dollar-Index weiter langsam zulegte.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

Schweizer Franken
© Shutterstock

Die jährliche Teuerungsrate in der Schweiz verlangsamte sich im Oktober auf 0.1%, nach 0.2% im September, wie Daten des Bundesamtes für Statistik am Montag zeigten. Die Konsumentenpreise gingen im Monatsvergleich um 0.3% zurück; als Hauptfaktoren wurden sinkende Preise für Hotels und Pauschalreisen genannt. Sowohl die Kerninflation als auch die Preise für inländische Güter verharrten im Jahresvergleich bei 0.5%, während die Preise für Importgüter mit -1.3% weiter in negatives Terrain sanken. Der Markt erwartet, dass die Inflation gedämpft aber positiv bleibt und die SNB ihren Leitzins trotz möglicher kurzer Phasen negativer Inflation voraussichtlich unverändert bei null belässt. Der Swiss Market Index bewegte sich zu Wochenbeginn kaum und legte leicht um 0.1% zu.

Fertigung im Euroraum stabilisiert sich bei steigender Produktion

Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) der Eurozone erreichte im Oktober einen Wert von 50.0 Punkten, nach 49.8 im September. Das signalisiert laut den am Montag veröffentlichten Daten stabile Bedingungen in der Region. Die Produktion wuchs den achten Monat in Folge, jedoch blieben neue Aufträge unverändert und der Beschäftigungsabbau beschleunigte sich, da die nachlassende Nachfrage die Lagerbestände weiter schrumpfen liess. Griechenland (53.5) und Spanien (52.1) verzeichneten die stärksten Verbesserungen, während Deutschland (49.6) und Frankreich (48.8) – die grössten Volkswirtschaften der Eurozone – weiterhin schrumpften, allerdings langsamer als zuvor. Die meisten grossen europäischen Aktienmärkte legten am Montag zu: Der Euro Stoxx 50 stieg um 0.3%, der deutsche DAX um 0.7%, während der französische CAC 40 um 0.1% nachgab.

Rückgang in Asien, anhaltende US-China-Spannungen

Die asiatischen Märkte gaben am Dienstag nach, da Anlegerinnen und Anleger das jüngste "Waffenstillstandsabkommen" im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die fortbestehenden Exportkontrollen im Technologiebereich bewerteten, nachdem die Notenbank Australiens die Leitzinsen bei 3.6% belassen hatte. Die Zentralbank nannte die weiterhin hohe Inflation, robuste Konsumnachfrage und einen Anstieg der Immobilienpreise als Gründe für einen vorsichtigen Kurs bei weiteren geldpolitischen Lockerungen. Der Kospi in Seoul führte die Verluste mit einem Rückgang von 2.4% an, nachdem er zuvor kräftig zugelegt hatte, während der Nikkei 225 in Japan 1.6% verlor und der S&P/ASX 200 in Australien 0.9% einbüsste. US-Präsident Donald Trump gab am Montag bekannt, dass die fortschrittlichen Blackwell-Chips von Nvidia für die USA reserviert bleiben, was die anhaltenden Spannungen im Tech-Bereich trotz der vorsichtigen Einigung mit Chinas Präsident Xi Jinping in der Vorwoche unterstreicht. Die Anlegerinnen und Anleger bleiben in Bezug auf dauerhafte Lösungen vorsichtig und verweisen auf fortdauernde Streitpunkte in Fragen wie Technologie, Taiwan und Menschenrechten. Der Hang Seng Index in Hongkong lag 0.8% im Minus, während der CSI 300 auf dem chinesischen Festland um 1.1% fiel.

US-Technologiewerte gewinnen, Dow Jones gibt nach

US-Aktien schlossen am Montag uneinheitlich: Der Dow Jones Industrial fiel um 0.5% auf 47'333.68 Punkte, während der S&P 500 um 0.2% zulegte und der Nasdaq 100 dank anhaltender KI-Euphorie 0.4% gewann. Der Nasdaq 100 näherte sich seinem jüngsten Rekordhoch, beflügelt durch KI-Nachrichten wie eine USD 38 Mrd.-Partnerschaft zwischen OpenAI und Amazon Web Services für den Zugang zu Nvidias Hardware, was die Amazon-Aktie um 4% steigen liess. Nvidia erzielte am Montag ein Plus von 2.2%, nachdem Microsoft bekannt gab, dass es US-Exportlizenzen erhalten hat, um fortschrittliche Nvidia-Chips, darunter GB300 GPUs, unter schärferen Technologieschutzbedingungen in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zu liefern. Dies ist die erste solche Genehmigung unter US-Präsident Trump und spiegelt eine vertiefte Partnerschaft zwischen US-Technologiekonzernen und den VAE wider, während das Golf-Emirat seine Ambitionen im Bereich Künstliche Intelligenz forciert.

US-Industrie schrumpft im Oktober schneller

Die US-Industrie schrumpfte im Oktober den achten Monat in Folge; der ISM Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe fiel laut den am Montag veröffentlichten Daten auf 48.7 Punkte, nach 49.1 im September. Während neue Aufträge, Exporte und Beschäftigung allesamt rückläufig blieben, verbesserten sich einige Indikatoren wie Auftragsrückstände und Lieferzeiten leicht, jedoch fiel die Produktion nach kurzem Wachstum im September wieder in den Kontraktionsbereich. Die Inputpreise stiegen zwar weiter, aber langsamer, und die Lagerbestände nahmen beschleunigt ab – ein Zeichen anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit und fortwährender Zolllasten. Der separate S&P Global US Manufacturing PMI – ebenfalls am Montag veröffentlicht – erhöhte sich im Oktober auf 52.5 (September: 52.0) und zeigt damit entgegen dem ISM-Wert eine deutliche Verbesserung der Geschäftslage an.

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG