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SNB und BoE folgen anderen Zentralbanken mit Zinserhöhungen

Sowohl die Schweizerische Nationalbank (SNB) als auch die Bank of England (BoE) haben am Donnerstag ihre Leitzinsen angehoben. Die Zentralbanken bleiben damit auf ihrem eingeschlagenen Kurs, trotz Anzeichen einer Instabilität des Finanzsektors. Die Zinserhöhungen - 50 Basispunkte in der Schweiz und 25 Basispunkte in Grossbritannien - schliessen an die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank in der vergangenen Woche (50 Basispunkte) und der US-Notenbank (25 Basispunkte) vom Mittwoch an. Die einheitliche geldpolitische Straffung erfolgt vor dem Hintergrund grosser Unsicherheit hinsichtlich der Stabilität des Bankensektors, die teilweise auch auf die gestiegenen Zinssätze zurückzuführen ist. In der Folge brachen bereits drei US-Banken zusammen und der Schweizer Bankenriese Credit Suisse wurde von der konkurrierenden UBS übernommen.

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Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
SNB Gebäude
© Shutterstock

SNB-Präsident Thomas Jordan machte am Donnerstag deutlich, dass weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr möglich sind, wenn dies zur Eindämmung der Inflation erforderlich ist. Der Anstieg der Verbraucherpreise in der Schweiz hat im Januar unerwartet eine Trendwende nach oben vollzogen. Obwohl die Inflationsrate in der Schweiz mit 3% immer noch deutlich niedriger ist als in den europäischen Nachbarländern, ist die Schweiz immer noch von der angespannten Energiesituation auf dem Kontinent betroffen. Mit dem Zinsschritt von 50 Basispunkten hat die SNB zusammen mit anderen grossen Zentralbanken signalisiert, dass sie entschlossen ist, die Inflation weiter zu bekämpfen, auch wenn die hohen Zinsen eine Herausforderung für den Finanzsektor darstellen. Dennoch bezeichnete SNB-Chef Jordan die Situation bei der Credit Suisse als kritisch und sagte ein vollständiger Konkurs hätte schwerwiegende Folgen für den Finanzsektor und die Schweizer Wirtschaft gehabt.

Später am Donnerstag erhöhte die Bank of England als letzte Zentralbank die Zinsen. Sie hob ihren Leitzins auf 4.25% an. Im Gegensatz zur Schweiz, die eine der niedrigsten Inflationsraten in Europa aufweist, zeigten die am Mittwoch veröffentlichten Daten, dass die britischen Verbraucherpreise im Februar um 10.4% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind.

In New York beendeten die Aktienindizes den Mittwochshandel im positiven Bereich, nachdem sich Finanzministerin Janet Yellen erneut zur Bankenkrise geäussert hatte. Am Mittwoch hatte Yellen umfassende Garantien für US-Bankeinlagen ausgeschlossen, sagte dann aber am Donnerstag, dass den US-Behörden noch immer Instrumente zur Verfügung stünden, um eine Bankenkrise abzuwenden. Jedoch hat sie keine näheren Angaben darüber gemacht, um welche Instrumente es sich dabei handelt. Der Dow Jones Industrial stieg um 0.2% und schloss bei 32’105.25 Punkten und der S&P 500 gewann 0.3% und schloss bei 3’948.72 Punkten. An der Nasdaq legten die wichtigsten Tech-Indizes um rund 1.3% zu.

Die Märkte in Asien zeigten am Freitag ein eher gemischtes Bild. In Japan wurde der Nikkei mit einem Minus von 0.3% gehandelt und der südkoreanische Kospi verlor 0.7%. In Hongkong gab der Hang Seng-Index um 0.2% nach, während der Hang Seng Tech-Index um 1.3% zulegte. Auf dem chinesischen Festland verlor der Shanghai Composite 0.5% und der Shenzhen Component gewann 0.2%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Keine bedeutenden Unternehmensnachrichten am Mittwoch erwartet.

Konjunkturdaten im Fokus: Einkaufsmanagerindizes (PMI) aus Deutschland (09:30 Uhr), Eurozone (10:00 Uhr), Grossbritannien (10:30 CET) und USA (14:45 CET) sowie zweiter Tag des zweitägigen Gipfeltreffens des Europäischen Rates in Brüssel.

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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