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SoftBank-Aktie belastet Japan - globale Aktienmärkte steigen

Die globalen Aktienmärkte verzeichneten am Dienstag und Mittwoch überwiegend Kursgewinne, begünstigt durch die Hoffnung auf eine mögliche Lösung des US-Regierungsstillstands. Anlegerinnen und Anleger verfolgen aufmerksam die Entwicklungen in Washington, wo das US-Repräsentantenhaus heute über einen vom Senat verabschiedeten Gesetzentwurf abstimmen soll, der darauf abzielt, den bisher längsten "Shutdown" zu beenden und die Wiederaufnahme der staatlichen Tätigkeit zu ermöglichen, falls er angenommen wird. Der japanische Nikkei 225 hinkte zur Wochenmitte den regionalen Indizes hinterher, was auf einen deutlichen Kursrückgang der Aktie der SoftBank Group nach deren Verkauf ihrer Nvidia-Beteiligung zurückzuführen ist. In Europa führten am Dienstag Gesundheits- und Luxusgüteraktien die Rally an, wobei der Zürcher SMI dank positiver Nachrichten in Bezug auf die US-Tariffe gegen die Schweiz besonders stark zulegte, während US-Technologiewerte unter Druck gerieten und der Dow dennoch zulegen konnte.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

Markt-Zahlen
© Shutterstock

Die asiatischen Aktienmärkte legten am Mittwoch mehrheitlich zu, angeführt von Südkorea und Hongkong, wo Technologiewerte den Hang Seng Index auf ein neues Monatshoch trieben. Der japanische Nikkei 225 blieb hingegen mit einem Plus von 0.5% zurück, da erhebliche Verluste der SoftBank Group, die nach Bekanntgabe des Verkaufs ihrer Nvidia-Beteiligung im Oktober um bis zu 10% nachgab, die positiven Ergebnisse von Sony und die Stärke bei zyklischen Branchen wettmachten. Die chinesischen Festland-Indizes, darunter der CSI 300, bewegten sich seitwärts angesichts der Sorge um mögliche Einschränkungen des US-Militärs beim Zugang zu Seltenen Erden. Südkoreas KOSPI stieg um 1.1%, während Australiens ASX 200 0.2% verlor. Die Stimmung in der Region wurde durch die Rally an der Wall Street nach Börsenschluss gestützt, getragen von der Hoffnung auf eine Lösung des US-Regierungsstillstands.

Dow steigt, während Technologiewerte schwächeln

Die US-Börsen zeigten sich am Dienstag uneinheitlich: Der Dow Jones Industrial Average gewann 1.2% und stieg auf 47'927.96 Punkte, profitierte dabei von der Hoffnung auf eine Lösung des Haushaltsstreits, während erneute Sorgen um hohe Bewertungen die Technologiewerte unter Druck setzte. Der Nasdaq 100 verlor 0.3%. Nvidia führte die Verluste unter den grossen Tech-Unternehmen an und gab nach der Nachricht über den SoftBank-Verkauf eines nennenswerten Anteils am Chip-Hersteller fast 3% nach.

Europäische Aktien setzen Rally fort, Zürich an der Spitze

Die wichtigsten europäischen Aktienindizes setzten am Dienstag ihren positiven Kursverlauf fort. Der EuroStoxx 50 schloss 1.1% höher und nähert sich dem im Oktober verzeichneten Rekordniveaus. Die Kursgewinne wurden insbesondere von Gesundheitswerten getragen, die um fast 3% stiegen und sowohl die Schweizer als auch die britischen Märkte begünstigten, wo Pharmawerte besonders stark gewichtet sind; der Schweizer SMI legte um 2.1% zu, nachdem die Hoffnung auf niedrigere US-Zölle gegen die Schweiz wuchs, nachdem US-Präsident Donald Trump Verhandlungen mit der Schweiz bestätigte. Luxusgüterhersteller wie Swatch und Richemont gewannen deutlich an Wert, gestützt vom Optimismus, dass niedrigere Zölle den Schweizer Exporten zugutekommen könnten. Adyen und Vodafone legten nach positiven Geschäftsberichten ebenfalls kräftig zu. Deutschlands DAX stieg am Dienstag um 0.5%, Frankreichs CAC 40 um 1.3%.

Deutsche Konjunkturerwartungen im November leicht gefallen

Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen für Deutschland sank im November um 0.8 auf 38.5 Punkte und reflektiert damit einen leichten Rückgang des Optimismus gegenüber Oktober, wie die am Dienstag veröffentlichten Umfrageergebnisse zeigen. Der Indikator für die aktuelle Lage stieg leicht auf minus 78.7 Punkte, ein Plus von 1.3 Zählern gegenüber dem Vormonat. Branchendaten zeigen eine sich verschlechternde Perspektive in der Chemie- und Metallbranche, während die private Konsumnachfrage stark anzog und die Dienstleistungen weiterhin zulegten. Die Erwartungen für die Eurozone stiegen um 2.3 auf 25.0 Punkte und deuten trotz anhaltender Strukturprobleme in Deutschland auf vorsichtigen Optimismus in der Region hin.

Britische Arbeitslosigkeit erreicht höchsten Stand seit 2021

Die Arbeitslosenquote in Grossbritannien stieg in den drei Monaten bis September auf 5% und damit auf den höchsten Wert seit Anfang 2021, wie die am Dienstag vom Office for National Statistics veröffentlichten Zahlen zeigen. Die Quote übertraf die Erwartungen der Analystinnen und Analysten und ging mit einem Rückgang des durchschnittlichen Lohnwachstums einher, das im dritten Quartal auf 4.6% fiel, nach 4.7% im vorherigen Zeitraum. Trotz des Anstiegs legte die Zahl der offenen Stellen erstmals seit mehr als drei Jahren leicht zu, während die Gesamtzahl der Einstellungen verhalten bleibt. Die Schwäche am Arbeitsmarkt befeuert Spekulationen über eine mögliche Zinssenkung der Bank of England im Dezember.

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG