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Zinssorgen treten zurück, während die Geopolitik für Unruhe sorgt

Aktien und Anleihen legten am Dienstag zu, da die Händlerinnen und Händler ihre Sorgen über die Zinserhöhungszyklen der Zentralbanken beiseiteschoben. Die geopolitischen Entwicklungen in Israel und an der Ostsee dämpften jedoch den Optimismus. Im weiteren Verlauf des Mittwochs wird das Protokoll des Offenmarktausschusses der US-Notenbank Aufschluss über die Überlegungen des Fed geben, während der Erzeugerpreisindex neue Erkenntnisse über das Tempo der Preissteigerungen in der grössten Volkswirtschaft der Welt liefern wird.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten

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© Shutterstock

Zu Beginn der Woche deuteten Äusserungen mehrerer Fed-Beamter darauf hin, dass sich bei der US-Notenbank ein Konsens abzeichnet, den derzeitigen Zinserhöhungszyklus zu beenden. Die Kommentare trugen dazu bei, dass sich die Stimmung an den Märkten aufhellte und die Renditen zehn-jähriger US-Staatsanleihen so stark sanken wie seit Monaten nicht mehr.

Sowohl die europäischen als auch die US-amerikanischen Aktienmärkte erholten sich am Dienstag. Der Euro Stoxx 50 schloss 2.3% höher. In New York konnten die wichtigsten Indizes an die Gewinne der letzten beiden Sitzungen anknüpfen. Der Dow Jones Industrial stieg um 0.4% und der S&P 500 um 0.5%. Der Nasdaq-100 legte um 0.6% zu.

Die Rally setzte sich am Mittwoch an den asiatisch-pazifischen Märkten fort. Südkorea führte die regionalen Gewinne mit einem Anstieg des Kospi um 2.3% an. Die Samsung-Aktie (+3.2%) trieb die Gewinne an, nachdem der Chiphersteller eine Gewinnprognose veröffentlicht hatte, die die Erwartungen übertraf. In Tokio legte der Nikkei 225 um 0.7% zu, nachdem die Tankan-Umfrage kaum Veränderungen in der Geschäftsstimmung der grössten japanischen Unternehmen ergeben hatte. In Australien stieg der S&P/ASX 200 um 0.7%. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 1.7%, während der Shanghai Composite um 0.2% zulegte. Bei den Einzelwerten stabilisierten sich die Aktien von Country Garden am Mittwoch, nachdem sie zu Beginn der Woche stark gefallen waren, als der chinesische Immobilienentwickler warnte, dass er möglicherweise Probleme bei der Rückzahlung einiger Offshore-Schulden habe.

Während ein möglicher Höchststand der Zinssätze die Marktstimmung aufhellte, beherrschten geopolitische Sorgen weiterhin die Schlagzeilen. Das iranische Staatsoberhaupt dementierte jegliche Beteiligung an dem Hamas-Angriff auf Israel am Wochenende. Die Anlegerinnen und Anleger beobachten die Entwicklung der Situation auf Hinweise, dass sich der Konflikt über Israel und den Gaza-Streifen hinaus ausweiten könnte.

Geopolitische Spannungen gaben auch ausserhalb des Nahen Ostens Anlass zur Sorge. Finnland erklärte, dass es sich bei einem Leck in einer Unterwasser-Gaspipeline zwischen Finnland und Estland um einen Sabotageakt handeln könnte. Im vergangenen Jahr hatten mehrere Unterwasserexplosionen an der Nord-Stream-Pipeline in der Ostsee kurz vor dem Wintereinbruch die Energiepreise in Europa in die Höhe schnellen lassen. Am Dienstag kehrte die Besorgnis über die europäische Energieinfrastruktur mit einem zweistelligen Anstieg der Gaspreise auf dem Kontinent zurück.

Der Internationale Währungsfonds erhöhte am Dienstag seine Prognose für die weltweite Inflation. Er rechnet nun mit einem Anstieg der Verbraucherpreise in der ganzen Welt um 5.8% gegenüber den in seinem letzten Weltwirtschaftsausblick veröffentlichten Anstieg von 5.2%. Er forderte die Zentralbanken der Welt auf, die Zinsen lange genug hoch zu halten, um sicherzustellen, dass die Inflation zurückgeht.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Verbraucherpreisindex Deutschland (08:00 Uhr), Erzeugerpreisindex USA (14:30), Internationaler Währungsfonds Fiscal Monitor (15:30), Federal Open Market Committee Sitzungsprotokoll (20:00). 

 

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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