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Aktien fallen, Treasury-Renditen steigen nach hoher US-Inflation

US-Aktien fielen, während die Renditen auf US-Staatsanleihen in die Höhe schossen, nachdem unerwartet hohe Inflationsdaten aus den USA die Hoffnungen der Händlerinnen und Händler auf baldige Zinssenkungen durch das Federal Reserve (Fed) zunichtemachten. Die kanadische Zentralbank beliess die Zinssätze am Mittwoch zum sechsten Mal in Folge unverändert, und es wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag diesem Beispiel folgt und die Möglichkeit einer Zinssenkung bereits auf ihrer Juni-Sitzung in Aussicht stellt.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Inflation bildlich dargestellt

Der US-Verbraucherpreisindex stieg im März gegenüber dem Vormonat um 0.4%, was vor allem auf Preissteigerungen bei Benzin und Unterkünften zurückzuführen ist. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg der Verbraucherpreisindex um 3.5%. Der Kern-Verbraucherpreisindex, der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise nicht berücksichtigt, stieg auf Jahresbasis um 3.8%. Zwar ist die Inflation seit ihrem Höchststand von über 9% Mitte 2022 deutlich zurückgegangen, doch deuten die jüngsten Messwerte darauf hin, dass die derzeitige restriktive Politik der US-Notenbank es schwer haben könnte, die Inflation wieder auf ihr 2%-Ziel zu bringen.

Dies veranlasste die Händlerinnen und Händler, vermehrt darauf zu wetten, dass die Zinsen länger hoch bleiben werden. Die Renditen für US-Staatsanleihen schossen über die gesamte Kurve nach oben, wobei sich die Renditen für 2-jährige Anleihen der psychologisch wichtigen 5%-Marke näherten und die 10-jährigen Renditen bei über 4.5% lagen. Unmittelbar nach den Inflationsdaten fiel der Goldpreis um mehr als 1% und sank von seinen jüngsten Allzeithochs auf einen Stand von rund USD 2340 pro Unze.

In New York eröffneten die Aktienindizes am Mittwoch deutlich schwächer, nachdem die überraschend hohen Inflationsdaten die Marktstimmung zerstört hatten. Der Dow Jones Industrial verlor 1.1% und wurde auf dem niedrigsten Stand seit acht Wochen gehandelt, und der S&P 500 gab 1% nach. Der Nasdaq-100 beendete die Sitzung am Mittwoch mit einem Minus von 0.9%. Der CBOE-Volatilitätsindex - ein Indikator für die Angst am Markt - stieg am Mittwoch sprunghaft an.

Auch in Europa gerieten die Aktien nach den schwachen Inflationsdaten rasch ins Minus, bevor sie die meisten Verluste bis zum Ende der Sitzung wieder aufholten. Der Euro Stoxx 50 schloss 0.2% höher, der deutsche DAX beendete den Tag mit einem Plus von 0.1% und der französische CAC 40 verlor 0.1%.

Die negative Stimmung griff am Donnerstag auch auf den asiatisch-pazifischen Raum über. In Tokio gab der Nikkei 225 um 0.4% nach und der südkoreanische Kospi wurde nach der Rückkehr von einem Feiertag mit einem Minus von 0.3% gehandelt. In Australien verlor der S&P/ASX 200 0.6%. In China fiel die Inflation mit einem Anstieg des Verbraucherpreisindex im März um 0.1% im Vergleich zum Vorjahresmonat schwächer aus als erwartet. Der Erzeugerpreisindex ging im gleichen Zeitraum um 2.8% zurück. Der Shanghai Composite war der einzige grosse Index der Region, der am Donnerstag im positiven Bereich notierte und um 0.5% zulegte. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 1%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Quartalszahlen von Fastenal, Helvetia.

Konjunkturdaten im Fokus: Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank, Erzeugerpreisindex USA, wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA.

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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