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Aktienmärkte fallen trotz solider Wirtschaftsdaten

Starke Wirtschaftsdaten zu Wochenbeginn drückten die Aktienmärkte rund um den Globus ins Minus. Die positiven Konjunkturdaten und die am Freitag veröffentlichten, hohen US-Inflationsdaten haben die Anlegerinnen und Anleger dazu veranlasst, ihre Erwartungen in Bezug auf den Beginn der Zinssenkungen erneut zurückzuschrauben, was die Märkte belastete. Der CBOE-Volatilitätsindex - ein Indikator für die Angst an den Märkten - schnellte am Dienstag in die Höhe, und der Goldpreis erreichte wieder neue Höchststände und notierte bei USD 2283 pro Unze. Auch die Ölpreise zogen an, wobei die Rohölsorte West Texas Intermediate (WTI) über USD 85 und die Sorte Brent über USD 89 pro Barrel gehandelt wurden.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Fallender Markt
© Shutterstock

Aus dem Bericht des US-Arbeitsamtes über offene Stellen und Arbeitskräfte geht hervor, dass die Zahl der offenen Stellen in der grössten Volkswirtschaft der Welt im Februar stabil geblieben ist. Zum letzten Arbeitstag im Februar waren insgesamt 8.8 Millionen Stellen unbesetzt. Diese Zahl hat sich zwar gegenüber dem Vormonat kaum verändert, ist aber gegenüber dem Höchststand von 12.2 Millionen im März 2022 deutlich zurückgegangen. Die immer noch relativ hohe Zahl beunruhigt jedoch die Anlegerinnen und Anleger, die gehofft hatten, dass eine rasche Verschlechterung auf dem Arbeitsmarkt des Federal Reserve (Fed) helfen würde, die Zinsen bald zu senken. In New York litten die grossen Aktienindizes am Dienstag. Der Dow Jones Industrial fiel um 1% und der S&P 500 gab um 0.7% nach. Der Nasdaq-100 fiel ebenfalls um 1%.

Die negative Stimmung griff auch auf den asiatisch-pazifischen Raum über, wo die grossen Indizes ebenfalls durchweg im Minus lagen. Der Hang-Seng-Index in Hongkong verlor rund 1%, belastet durch Verluste bei Elektroautoherstellern, während der Shanghai Composite am Mittwoch 0.2% niedriger notierte. Die Verluste an den chinesischen Märkten kamen trotz eines starken Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor, der im März bei 52.7 lag, gegenüber 52.5 im Februar. In Tokio sank der Nikkei 225 um 1% und in Südkorea verlor der Kospi 1.4%. In Australien verlor der S&P/ASX 200 1.3%.

Die Konjunktursignale aus Europa deuteten darauf hin, dass neben der Wirtschaftsleistung auch die Inflation auf dem Kontinent rückläufig ist. Positiv zu vermerken ist die deutsche Inflation, die im März eine Jahresrate von 2.2% erreichte und damit nur knapp über dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von 2% lag. Das ist der niedrigste Wert seit April 2021. Die Kerninflation, bei der die volatilen Lebensmittel- und Energiepreise nicht berücksichtigt werden, lag laut der ersten Schätzung für März bei 3.3%. Der Preisrückgang in Europas grösster Volkswirtschaft und in anderen Teilen des Euroraums ging mit einem schleppenden Wirtschaftswachstum einher. Der PMI des verarbeitenden Gewerbes in der Eurozone im März deutet auf eine weitere Schrumpfung hin. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe fiel von 46.5 im Februar auf 46.1 im März und lag damit deutlich unter der 50er-Marke, die eine Kontraktion von einer Expansion trennt. Die Kombination aus nachlassender Inflation und schrumpfender Produktionstätigkeit dürfte der Europäischen Zentralbank (EZB) die Entscheidung über eine Zinssenkung auf ihren kommenden Sitzungen erleichtern. Die Märkte erwarten, dass die EZB spätestens auf ihrer Juni-Sitzung mit Zinssenkungen beginnen wird, um die schwache Wirtschaft zu stützen. Der Euro Stoxx 50 verlor am Dienstag 1.2% und der deutsche DAX fiel um 1.1%.

In der Schweiz sanken die saisonbereinigten Einzelhandelsumsätze im Februar um 0.2% im Vergleich zum Vormonat bzw. um 0.4% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Veröffentlichung der rückläufigen Einzelhandelsumsätze erfolgt nur zwei Wochen, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Märkte mit einer Zinssenkung überrascht hatte, die sie mit der sinkenden Inflation und dem starken Franken begründete. Der SMI beendete die Dienstagssitzung mit einem Verlust von etwa 1.2%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Verbraucherpreisindex Türkei, Verbraucherpreise Eurozone, Arbeitslosenquote Eurozone, ADP Beschäftigungsänderung USA, Einkaufsmanagerindex (Gesamtindex) USA, ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen USA, Fed-Chef Jerome Powell präsentiert den Wirtschaftsausblick auf dem Stanford Business, Government, and Society Forum in Kalifornien.
 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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