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Powell bekräftigt den langsamen Weg des Fed zur Zinssenkung

Der Vorsitzende des Federal Reserve, Jerome Powell, sagte am Mittwoch in einer Rede an der Stanford University, dass die jüngsten Inflations- und Arbeitsmarktdaten die Mitglieder der Federal Reserve (Fed) nicht darin bestärkten, dass die Zentralbank ihr 2%-Ziel bald erreichen werde. Er deutete an, dass mehr Daten benötigt werden, bevor man mit Zinssenkungen beginnt. Dies könnte zu einem unruhigen Handel an den Märkten führen, während die Daten weiterhin eintrudeln. Die Aktienmärkte, die bereits in den Tagen vor Powells Äusserungen korrigiert hatten, taten sich am Mittwoch nach Powells Äusserungen schwer, eine klare Richtung zu finden. Der Goldpreis legte nach der Rede wieder zu und erreichte ein neues Allzeithoch über USD 2300 je Unze.

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Fed Gebäude Nahaufnahme
© Shutterstock

Laut dem am Mittwoch veröffentlichten nationalen Beschäftigungsbericht von ADP haben die US-Unternehmen im März 184’000 neue Mitarbeiter eingestellt. Dies lag deutlich über den Markterwartungen und folgt auf 155’000 neue Stellen im Februar. Die Kombination aus starken Arbeitsmarktdaten und den hohen Inflationswerten der letzten Woche lässt die Markterwartungen für eine erste Zinssenkung durch das Fed weiter zurückgehen. Die Aussicht auf längerfristig höhere Zinsen setzte die US-Staatsanleihen unter Druck, und die Renditen zehnjähriger Treasuries stiegen auf den höchsten Stand seit 2024.

Im weiteren Verlauf des Mittwochs fiel der ISM-Einkaufsmanagerindex (PMI) für das Dienstleistungsgewerbe im März den zweiten Monat in Folge auf 51.4 Punkte. Das sind 1.2 Punkte weniger als im Vormonat und knapp über der 50-Punkte-Marke, die zwischen Kontraktion und Expansion unterscheidet. Der Index der gezahlten Preise für Dienstleistungen und Materialien fiel mit 53.4 Punkten ebenfalls auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren. Der niedrigere Preisindex trug dazu bei, die Besorgnis der Händlerinnen und Händler über einen längeren Zinserhöhungszyklus zu zerstreuen, und die Renditen gingen etwas zurück. In New York wurden die Aktienindizes im Laufe des Tages uneinheitlich und ohne klare Tendenz gehandelt. Der Dow Jones Industrial verlor 0.1%, während der S&P 500 um 0.1% zulegte. Der Nasdaq-100 schloss 0.2% höher.

In der asiatisch-pazifischen Region zeigten sich die Aktienmärkte am Donnerstag optimistischer. In Tokio stieg der Nikkei 225 um fast 1% und in Südkorea legte der Kospi um mehr als 1% zu. In Australien legte der S&P/ASX 200 um 0.5% zu. Die Märkte auf dem chinesischen Festland, in Hongkong und Taiwan waren am Donnerstag wegen eines Feiertags geschlossen.

Der Preisanstieg in der Eurozone hat sich im März weiter verlangsamt, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Daten des Statistikamtes der Europäischen Union, Eurostat, hervorgeht. Die Schnellschätzung für die Inflation in der Eurozone im März lag bei 2.4% auf Jahresbasis, gegenüber 2.6% im Februar. Die Inflation ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak lag im März bei 2.9%. Die Energiepreise bremsten die Inflation in der Wirtschaftsgemeinschaft, da sie seit dem Vorjahresmonat um 1.8 % gesunken sind. Diese Zahl dürfte eine Erleichterung für die Europäische Zentralbank (EZB) sein, die sich bemüht, die Inflation wieder auf ihr Ziel von 2% zu bringen. Weniger hilfreich für die EZB war die Arbeitslosenquote im Euroraum, die im Februar auf saisonbereinigter Basis bei 6.5% verharrte und damit genauso hoch war wie im Vormonat und nur 0.1% niedriger als im Februar 2023. Der Euro Stoxx 50 beendete die Mittwochssitzung mit einem Plus von 0.3%.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Einkaufsmanagerindizes Industrie und Gesamtindizes aus mehreren Ländern im Laufe des Tages, darunter Spanien, Italien, Frankreich, Deutschland, Eurozone, Grossbritannien; Verbraucherpreisindex Schweiz, Erzeugerpreise Eurozone, wöchentliche Erstanträge Arbeitslosenhilfe USA.
 

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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