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Der US-Schuldenstreit ist beigelegt - US-Arbeitsmarkt im Fokus

In Washington erhielt der Kompromissvorschlag im Streit um die Verschuldungsgrenze (Debt Ceiling) auch im Senat mit einem Stimmenverhältnis von 63 zu 36 grünes Licht und kann nun von US-Präsident Joe Biden unterzeichnet werden. Der abgewendete Zahlungsausfall der USA wird an den Kapitalmärkten für Erleichterung sorgen. Im Zentrum stehen heute Nachmittag die neusten Arbeitsmarktdaten in den USA. Es wird mit einer Abschwächung des Beschäftigungswachstums gerechnet, was der US-Notenbank mehr Spielraum für eine Zinspause einräumen könnte. 

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Alessandro Fezzi, LGT
Lesezeit
5 Minuten
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An der New Yorker Börse legten die Aktienindizes am Donnerstag zu. Der Nasdaq 100 ging zum Monatsstart bei 14'441.51 Punkten 1.31% höher aus dem Handel. Der Dow Jones Industrial legte um 0.47% auf 33'061.57 Punkte zu und der marktbreite S&P 500 kam auf einen Schlusskurs von 4'221.02 Punkte (+0.99%). Nach der Beilegung des Schuldenstreits in Washington stehen heute nun die neusten Arbeitsmarktdaten aus den USA im Mittelpunkt. Diese werden für die Ausrichtung der Geldpolitik des Fed von entscheidender Bedeutung sein. Analysten prognostizieren im Schnitt mit 180'000 neu geschaffenen Stellen im Mai, was eine deutliche Verlangsamung gegenüber den im April gemeldeten 253'000 "Non-Farm-Payrolls" ist. Die Rendite für zehnjährige Treasury gab unterdessen weiter auf 3.6% nach.

In der US-Industrie hat sich die Stimmung der Unternehmen im Mai eingetrübt. Der viel beachtete Einkaufsmanagerindex des Branchenverbandes ISM (Institute for Supply Management) fiel auf 46.9 Punkte von 47.1 Punkten etwas stärker als erwartet zurück und signalisiert damit bereits den siebten Monat in Folge eine Kontraktion in der US-Industrie.

Die Aktienmärkte im asiatisch-pazifischen Raum legten vor Wochenschluss grösstenteils zu. Der Hang Seng Index in Hongkong stieg um 3.66% und führte die Gewinne in der gesamten Region an. In Tokio gewann der Nikkei 225 rund 0.6%. Der Kospi in Südkorea legte um 1% zu, nachdem die Inflationsrate im Mai auf ein 19-Monats-Tief gesunken ist. Der Shanghai Composite auf dem chinesischen Festland legte um 0.75% zu und der Shenzhen Component stieg um 1.5%.

Europas wichtigste Börsen konnten am Donnerstag einen Teil ihrer bisherigen Wochenverluste wettmachen. Der EuroStoxx 50 gewinnt zum Monatsauftakt 0.94%. Inzwischen hat sich der Inflationsdruck in der Eurozone im Mai stärker als angenommen verringert. Die Teuerungsrate der Verbraucherpreise sank demnach auf 6.1% (Konsens 6.3%) von 7.0% im April. Auf Monatssicht stagnierten die Konsumentenpreise. Ohne Berücksichtigung der Energie- und Nahrungsmittelpreise, wurde eine Kernrate von 5.3% gemessen, verglichen mit 5.6% im Monat zuvor. Trotz des anhaltenden Rückgangs dürfte der Inflationsdruck, insbesondere in der Kernrate, für die Europäischen Zentralbank (EZB) nach wie vor zu stark sein. Es wird deshalb am 15. Juni mit einem weiteren Zinsschritt gerechnet.

Unterdessen hat sich aber die Stimmung der von S&P Global befragten Industrieunternehmen in der Eurozone erneut verschlechtert. Der Einkaufsmanagerindex gab dabei bereits den vierten Monat infolge nach, im Mai von 45.8 auf 44.8 Punkte, und notiert im Mai auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Richemont mit Jahreszahlen und Hauptversammlung von Alphabet.

Konjunkturdaten im Fokus: Frankreich Industrieproduktion April (08:45 Uhr MEZ) und aus den USA der monatliche Arbeitsmarktbericht für Mai (14:30). 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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