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Der Zinsgipfel scheint höher als bisher angenommen

Der US-Zentralbankvorsitzende Powell stellte gestern klar, dass der Höhepunkt des laufenden Zinszyklus in den USA noch keineswegs erreicht ist und das Fed, angesichts einer hartnäckig hohen Inflation und einer unerwartet robusten US-Wirtschaft, durchaus auch wieder grössere Zinsschritte machen könnte. Die Aussicht auf einen weiteren und schnellen Anstieg der Zinsen sorgte an der Wall Street für Unruhe und Verluste.

Datum
Autor
Alessandro Fezzi, LGT Research Content & Publications
Lesezeit
5 Minuten

Federal Reserve Geldpolitik
© Shutterstock

US-Notenbankchef Jerome Powell verwies auf jüngst besser als erwartet ausgefallene Wirtschaftsdaten. Der Zinsgipfel könnte wahrscheinlich höher ausfallen als bisher angenommen, so Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Am Anleihenmarkt bewegte sich die Rendite zehnjähriger US-Staatspapiere knapp unter der Vierprozentmarke und die Rendite zweijähriger Staatsanleihen stieg auf 5%, der höchste Stand seit 2007. Im Gegenzug fiel der Dow Jones Industrial um 1.72% auf 32'856.46 Punkte und der S&P 500 verbuchte einen Tagesverlust von 1.53% (Schlussstand 3'986.37 Punkte). An der Technologiebörse Nasdaq gaben die Indizes um rund 1.2% nach. Der US-Dollar profitierte von der Adjustierung des Zinsausblicks und drückte den Euro klar unter die Marke von 1.06. 

In Asien gaben die Aktiennotierungen ebenfalls kräftig nach. In Hongkong fiel der Hang Seng Index um 2.5%, angeführt von Verlusten bei zyklischen Konsumgütern, Gesundheits- und Grundstoffwerten. Auf dem chinesischen Festland notierte der Shanghai Composite 0.5% tiefer als am Vortag. In Tokio legte der Nikkei 225 um 0.5% zu, während der Kospi in Seoul um 1.3% fiel. 

In Europa stand vor dem nächsten Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am 16. März die Umfrage ("Consumer Expectations Survey") zu den mittelfristigen Inflationserwartungen der Konsumenten im Fokus. Demnach gehen die befragten Privathaushalte mittlerweile wieder von einem weiter nachlassenden Teuerungsdruck aus. Die Erwartung für die Inflation in drei Jahren fiel im Januar von 3.0% auf 2.5% und die kurzfristigeren Inflationserwartungen auf Sicht von zwölf Monaten gingen ebenfalls von 5.0% auf 4.9% leicht zurück. Die aktuelle Inflationsrate im Euroraum betrug im Januar 8.5% und die EZB hat die Leitzinsen inzwischen um insgesamt 3 Prozentpunkte angehoben. Dennoch wird mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik zu rechnen sein.

Unternehmensnachrichten heute im Fokus: Geberit, Adidas, Continental und Vivendi mit Jahreszahlen und Investorentag von Logitech. 

Konjunkturdaten heute im Fokus: Deutschland Industrieproduktion Januar (08:00 Uhr MEZ), Eurozone BIP Q4 (2. Revision) und aus den USA die Arbeitsmarktdaten von ADP (14:15 Uhr) sowie die zweite Anhörung von Fed-Chef Powell vor dem Finanzausschuss (16:00 Uhr). Zudem kündigt Kanadas Notenbank ihren Zinsentscheid an (16:00 Uhr).

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Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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