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Sinkende Schweizer Inflation rechtfertigt die SNB-Zinssenkung

Die Inflation in der Schweiz hat sich im März weiter verlangsamt, was eine Rechtfertigung für die überraschende Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) im vergangenen Monat zu sein scheint. Der Schweizer Franken gab gegenüber den wichtigsten Währungen weiter nach. Die Aktienmärkte stürzten am Ende der Woche ab, nachdem der Präsident des Federal Reserve (Fed) von Minneapolis, Neel Kashkari, erklärt hatte, dass die Fed die Zinsen in diesem Jahr möglicherweise überhaupt nicht senken werde. 

Datum
Autor
Shane Strowmatt, LGT
Lesezeit
5 Minuten
Schweizer Franken
© Shutterstock

Der Anstieg der Verbraucherpreise in der Schweiz verlangsamte sich im März weiter auf 1% im Vergleich zum Vorjahresmonat, gegenüber 1.2% im Februar. Die Inflation liegt nun schon seit mehr als zehn Monaten in Folge unter dem Inflationsziel der SNB von 2%. Die SNB überraschte die Märkte im vergangenen Monat mit einer Senkung ihres Leitzinses um 25 Basispunkte auf 1.5%. Dies wurde begründet durch die sinkende Inflation und die Stärke des Schweizer Franken. Der Schweizer Franken erlitt am Donnerstag Verluste gegenüber allen wichtigen Währungen und hat seit Wochenbeginn rund 1% gegenüber dem Euro verloren, da die Händlerinnen und Händler befürchteten, die SNB könnte die Zinsen schneller senken als bisher erwartet. Der Schweizer Aktienindex SMI stieg am Donnerstag um 0.6%.

Andernorts auf dem Kontinent gingen die Preise rasch zurück: Im Februar fielen die industriellen Erzeugerpreise in der Eurozone um 1% im Vergleich zum Vormonat und um 8.3% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Erzeugerpreise werden genau beobachtet, da sie häufig einen Hinweis auf die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise geben. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinssätze erhöht, um die Inflation wieder auf ihr Ziel von 2% zu bringen, wobei die Verbraucherpreise im März bei 2.4% lagen. Die Märkte erwarten, dass die EZB die Zinsen im Sommer senken wird. Ein positives Zeichen für die Wirtschaft des Euroraums lieferte der am Donnerstag veröffentlichte Composite Purchasing Manager's Index (PMI), der von einer vorläufigen Schätzung von 49.9 auf 50.3 nach oben korrigiert wurde. Ein Wert über 50 signalisiert eine Expansion, was darauf hindeutet, dass die Wirtschaftstätigkeit im Euroraum wieder auf Wachstumskurs ist. Der Euro Stoxx 50 beendete die Sitzung am Donnerstag im Wesentlichen unverändert.

Die Zahl der Neuanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA stieg auf den höchsten Stand seit Januar, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Daten des US-Arbeitsministeriums hervorgeht. Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 221’000 neue Anträge gestellt, 9’000 mehr als in der Vorwoche. Am Freitag werden die Anlegerinnen und Anleger weitere Einblicke in den Arbeitsmarkt erhalten, wenn der monatliche Beschäftigungsbericht der Regierung veröffentlicht wird. Die schwächeren Arbeitsmarktdaten reichten jedoch nicht aus, um die Händlerinnen und Händler davon zu überzeugen, dass die Fed die Zinssätze in nächster Zeit senken wird. Kommentare des Präsidenten der Minneapolis Fed, Neel Kashkari, setzten die Aktienmärkte im weiteren Verlauf des Tages unter Druck. Kashkari stellte in Frage, ob die Fed im Jahr 2024 überhaupt eine Zinssenkung vornehmen wird, wenn sich die Inflation weiterhin seitwärts bewegt, insbesondere angesichts der starken Wirtschaftslage. Der Dow Jones Industrial fiel um 1.4%, der S&P 500 verlor 1.2% und der Nasdaq-100 fiel um 1.6%.

Die schlechte Stimmung an den US-Börsen griff zum Ende der Woche auch auf den asiatisch-pazifischen Raum über. In Tokio fiel der Nikkei 225 um 2.3%, nachdem die Daten zu den Ausgaben der privaten Haushalte im Februar mit 0.5% deutlich unter den Markterwartungen lagen. In Südkorea fiel der Kospi um 1%. In Australien verlor der S&P/ASX 200 0.6%, nachdem die australische Handelsbilanz im Februar aufgrund sinkender Exporte wichtiger Eisenerzprodukte auf ein Fünfmonatstief gefallen war. Der Hang Seng Index in Hongkong verlor 0.2%, während die Märkte auf dem chinesischen Festland wegen eines Feiertags geschlossen blieben. Im Bereich der Zentralbanken liess die Reserve Bank of India die Zinssätze am Freitag unverändert.

Unternehmensnachrichten im Fokus: Es stehen heute keine wichtigen Unternehmensnachrichten an.

Konjunkturdaten im Fokus: Einzelhandelsumsätze Eurozone, Arbeitslosenquote Kanada, Beschäftigung ausserhalb der Landwirtschaft USA.
 

 

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Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG

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