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USA und Schweiz erzielen Einigung über Zölle

Die USA und die Schweiz haben am Freitag eine neue Vereinbarung bekannt gegeben, durch die die Zölle auf Schweizer Importe von 39% auf 15% gesenkt werden. Die Ankündigung liess den Schweizer Franken auf das höchste Niveau gegenüber dem Euro seit zehn Jahren steigen. Die asiatischen Märkte starteten gemischt in die Woche: Japanische Aktien litten unter der chinesischen Reisewarnung sowie neuen Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), die auf eine Kontraktion hindeuten. US-Aktienindizes schlossen den Freitag nach einer Erholung der Technologiewerte leicht fester; europäische Börsen verzeichneten zum Wochenschluss deutliche Verluste. Der Goldpreis stand am Montag unter Druck und notierte bei etwa USD 4060 pro Unze, während Bitcoin auf rund USD 95'200 zurückging.

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  • Autor Shane Strowmatt, Senior Investment Writer
  • Lesezeit 5 Minuten

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© Shutterstock

Am Freitag haben sich die USA und die Schweiz darauf geeinigt, die Zölle auf Schweizer Importe auf 15% zu senken, nachdem im Juli noch ein Satz von 39% erhoben wurde. Ziel ist es, nach monatelangen Verhandlungen den bilateralen Handel zu stabilisieren. Im Rahmen des Abkommens haben Schweizer Unternehmen zugesagt, bis Ende 2028 rund USD 200 Mrd. in den USA zu investieren, insbesondere in den Bereichen Industrie, Pharmabranche und Eisenbahnausrüstung. Nach der Ankündigung legte der Schweizer Franken um 0.4% gegenüber dem US-Dollar zu. Schweizer Behörden betonten, dass die Zollsenkung die exportorientierte Wirtschaft stützen solle, die zuletzt durch höhere Abgaben belastet wurde. Der Franken stieg am Freitag auf den höchsten Stand gegenüber dem Euro seit zehn Jahren. Der Swiss Market Index sank um 0.8% und folgte damit der Entwicklung an den europäischen Börsen.

Notenbanken und Inflationsdaten bestimmen das Marktgeschehen

Diese Woche richtet sich die Aufmerksamkeit der globalen Märkte auf einen prall gefüllten Kalender mit Kommentaren von Zentralbanken und Inflationsdaten. Mehrere Mitglieder des Federal Reserve (Fed) und des geldpolitischen Ausschusses der Bank of England kommen zu Wort. Höhepunkt sind das Protokoll der Fed-Sitzung am Mittwoch sowie die Rede der EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Freitag. Aktualisierte Verbraucherpreisdaten werden am Mittwoch aus dem Vereinigten Königreich und der Eurozone sowie am Freitag aus Japan veröffentlicht. Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und den USA runden das Wochenprogramm am Freitag ab und bieten frische Einblicke in die Konjunkturdynamik der führenden Volkswirtschaften. Die Datenerhebung in den USA setzt sich fort, nachdem der jüngste Regierungsstillstand beendet ist: Der verschobene Arbeitsmarktbericht für September erscheint am Donnerstag. Die Berichtssaison geht weiter mit viel beachteten Financials von Nvidia (Mittwoch) und Walmart (Donnerstag), deren Resultate als wichtige Indikatoren für technologische Innovationen sowie Trends der Verbrauchernachfrage gelten.

Asiatisch-pazifische Aktienmärkte uneinheitlich – Regionale Spannungen belasten

Die Aktienmärkte in Asien zeigten sich am Montag mit unterschiedlichem Verlauf. Die angespannten diplomatischen Beziehungen zwischen China und Japan belasteten die Stimmung, besonders bei japanischen Tourismuswerten, nachdem Peking seine Bürgerinnen und Bürger gewarnt hatte, geplante Reisen und Studienaufenthalte in Japan angesichts der gestiegenen bilateralen Spannungen zu überdenken. Der Nikkei 225 bewegte sich kaum, nachdem das japanische BIP im dritten Quartal gegenüber den vorherigen drei Monaten um 0.4% zurückging und damit erstmals seit sechs Quartalen schrumpfte. Der annualisierte Rückgang von 1.8% fiel geringer aus als von Ökonominnen und Ökonomen erwartet, da sowohl die öffentliche als auch die private Nachfrage das Minus begrenzten. Südkoreas Kospi stieg um 1.9%, Australiens S&P/ASX 200 verharrte auf dem Niveau des Vortages, während der Hang Seng Index in Hongkong um 1.1% fiel. Chinas CSI 300 gab um 0.8% nach.

Nasdaq erholt sich nach anfänglichen Verlusten

Die wichtigsten US-Aktienindizes entwickelten sich am Freitag unterschiedlich: Der Dow Jones Industrial Average verlor 0.7% und stand bei 47'147.48 Punkten, während der Nasdaq 100 leicht um 0.1% auf 25'008.24 Punkte zulegte, nachdem er zuvor das tiefste Niveau seit Mitte Oktober erreicht hatte. Der S&P 500 gab um 0.1% nach. Die Marktstimmung blieb verhalten, da Zweifel an einer dritten Zinssenkung durch die Federal Reserve (Fed) in diesem Jahr bestehen, ausgelöst durch zuletzt zurückhaltende Aussagen von Fed-Mitgliedern. Arbeitsmarktdaten und Unternehmensmeldungen – darunter der geplante Führungswechsel bei Walmart und die geplante Übernahme durch Merck – beeinflussen den Handel vor dem am Donnerstag erwarteten, verzögerten Arbeitsmarktbericht.

BIP und Beschäftigung im Euroraum steigen leicht

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Eurozone legte im dritten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal um 0.2% zu und damit stärker als im zweiten Quartal mit einem Plus von 0.1%. Das jährliche BIP-Wachstum verlangsamte sich hingegen leicht auf 1.4%. Die Beschäftigung im Euroraum wuchs im gleichen Zeitraum um 0.1%, ebenso wie im vorherigen Quartal, während das Beschäftigungswachstum im Jahresvergleich auf 0.5% nachliess. Im gesamten EU-Raum stiegen das BIP um 0.3% und die Beschäftigung um 0.2% gegenüber dem Vorquartal. Die aktuellen Zahlen, veröffentlicht am Freitag, zeigen eine allmähliche, stabile Erholung in Produktion und Arbeitsmarkt der Region. Europäische Aktienindizes gaben am Freitag deutlich nach. Der Euro Stoxx 50 verlor 0.9%, Deutschlands DAX sank um 0.7% auf 23'876.55 Punkte, und der französische CAC 40 fiel um 0.8% auf 8170.09 Punkte.

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Herausgeber: LGT Bank (Schweiz) AG, Glärnischstrasse 36, CH-8027 Zürich
Redaktion: Alessandro Fezzi
Quelle: LGT Bank (Schweiz) AG